Keltologie-Celtic Studies                
 

GERMANEN

Die Herkunft des Begriffs Germanoí (griechisch Γερμανοί), lateinisch Germani ist bis heute nicht zufriedenstellend geklärt. Unklar bleibt ebenso die sprachlich-etymologische Herkunft wie das genaue Alter des Begriffes. In der Forschungsgeschichte wurden sprachliche Wurzeln aus dem Lateinischen, Keltischen und Germanischen diskutiert. Die gelegentlich hergestellte Verbindung mit germanisch *gaizaz, Ger, Wurfspeer‘ gilt heute als widerlegt. Als unwahrscheinlich gilt aus phonetischen Gründen auch die Ableitung von lat. germānus ‚leiblich, echt, wahr‘, die schon Strabon vorschlug. Am wahrscheinlichsten wird damit eine keltische Etymologie (Erklärung unten am Ende des Textes: Germani=Nachkommen des Manus/Mannus).


Oben Karte Europas nach Strabon

Die erste zweifelsfreie Verwendung des Germanennamens findet sich um 80 v. Chr. bei Poseidonios (Historien, Buch 30). Der Begriff bezog sich zunächst nur auf eine kleine Stammesgruppe im belgisch-niederrheinischen Bereich, deren Gebiet ursprünglich auf  rechtsrheinischer Seite lag. Poseidonios schildert, dass diese „Germanen“ als Hauptmahlzeit Glieder gebratenen Fleischs zu sich nähmen und dazu Milch sowie unvermischten Wein tränken.

Caesar berichtet in seinen Commentarii de bello Gallico im Jahr 55 v. Chr. von den links des Rheins siedelnden Belgerstämmen der Remi, Condrusi, Eburones, Caerosi, Paemani und Sequani, dass sie sich Germanen nannten, und bezeichnet diese Stämme  als Germani cisrhenani, nicht aber die  Atuatuci , die er für Abkömmlinge der Kimbern hielt und nur mit Einschränkungen die Ambivarites. Die Bezeichnung cisrhenani („linksrheinisch“) legt nahe, dass man die so benannten Stämme schon damals von den rechtsrheinischen Germani unterschied.

Karte der germanischen Stämme um 100 n. Chr.

Noch Strabon beschrieb die Germanen in seiner Geographie (zwischen 20 v. Chr. und 23 n. Chr. verfasst) als ein den Galliern ähnliches Volk. Die Germanen seien Verwandte der Kelten gewesen, auf Lat. eben germani 'leibliche Geschwister‘. Die Römer hätten ihnen diesen Namen gegeben, weil sich beide Völker körperlich kaum unterschieden, nur kulturell. Außerdem fand er kaum einen Unterschied zwischen Germanen und Kelten, lediglich, dass die Germanen, die östlich des Rheins leben, „noch größer, noch wilder und noch blonder seien“ als die Kelten westlich des Rheins. „Die in Gallien lebenden Römer nennen sie deswegen Germanen, weil sie damit ausdrücken wollen, dass sie die echten, die originalen Kelten sind.“ (Strabon)

Tacitus berichtet in seinem Werk Germania (Kap. 2.2) (Entstehung ca. 98 v. Chr.) folgendes über die Germanen und ihren sagenhaften Stammvater ‚Mannus‘:

„Sie preisen in alten Liedern, der einzigen bei ihnen vorkommenden Art der Überlieferung und von Geschichtsquellen, den erdentsprossenen Gott Tuisto und seinen Sohn Mannus als Stammväter und Gründer ihres Volkes. Dem Mannus schreiben sie drei Söhne zu, nach denen die zunächst am Weltmeer wohnenden Ingävonen, die in der Mitte Herminonen, die übrigen Istävonen heißen sollen. Manche stellen, wie ja das hohe Altertum dazu die Befugnis gibt, mehrere Söhne des Gottes und mehrere Völkerbenennungen auf: Marser, Gambrivier, Sueben, Vandilier und erklären diese für die echten alten Namen. Übrigens sei die Bezeichnung Germanien neu und erst seit kurzem übernommen, weil die ersten, die über den Rhein gegangen seien und die Gallier verdrängt hätten, zwar jetzt Tungrer, damals aber Germanen geheißen hätten. Dieser Name eines Stammes - nicht des ganzen Volkes - habe allmählich solche Bedeutung gewonnen, dass alle mit einem Namen, den ihnen zuerst der Besieger wegen des furchterregenden Eindrucks, bald auch sie selbst sich beilegten, Germanen genannt wurden…“

Gälisch {G} cear – Geblüt, Nachkomme, Abkömmling;(1)

Saoidhean – Krieger, Helden; Saoidhean Mhanuis = Manus’ Krieger;(1)

Sanskrit: {S} mánu- Mythischer Name des Stammvaters der Menschheit;(10)

manuja – 1. von Manu stammend; 2. Mensch; mánus – 1. Mensch, 2. Mann, 3. Menschheit;

GERMANEN: Nachkommen des Manus/Mannus; von Manus/Mannus abstammend.

Die Silbe ‚cear‘ in der Bedeutung Geblüt, Nachkomme, Abkömmling ist meiner Meinung nach auch  in den Völker-/Sippennamen der Cherusker und der Caerosi enthalten.

ALAMANNEN

Die Alamannen oder Alemannen waren eine antike und frühmittelalterliche Bevölkerungsgruppe, die dem westgermanischen Kulturkreis zugeordnet wird und sich aus verschiedenen germanischen Familien, Sippen, Verbänden und Gefolgschaften zusammensetzte.

Der Stamm der Alemannen hat sich erst im Vorfeld des spätrömischen Limes in der Auseinandersetzung mit dem römischen Imperium gebildet, indem sich Heerkönige mit ihrer Kriegergefolgschaft aus verschiedenen alten Stämmen im Innern Germaniens lösten und neue Koalitionen bildeten. Ihr Ziel war es, sich im süddeutschen Raum niederzulassen bzw. diesen nach und nach zu erobern. Auf dem 1992 gefundenen Inschriftenstein, dem Denkmal für eine siegreiche Schlacht zur Zeit des Kaisers Gallienus im Jahr 260 bei Augsburg, wird ein mit reicher Beute aus Italien beladener Heerhaufen aus „Iuthungi sive Semnones" genannt. Juthungen, bei Ammianus Marcellinus im 4. Jh. als Teil der Alemannen überliefert, wurden also mit Semnonen, ihrerseits Teil der mächtigen Gruppierung von Stämmen oder Kriegerbünden, die als Sueben bezeichnet wurden, in Mitteldeutschland und an der Elbe, in Verbindung gebracht!

Karte oben: Alamannische Expansion zwischen dem 3. und dem 6. Jahrhundert

Die älteste eindeutige Überlieferung des Namens Alamanni erfolgte in einer Festrede auf den römischen Mitkaiser Maximianus zur Feier des Geburtstags der Stadt Rom vom 21. April 289, gehalten vermutlich in Trier.

Die Bedeutung des Namens in seiner lateinischen Form Alamanni und später auch Alemanni ist nach herrschender germanistischer Ansicht eine Zusammensetzung von germanisch *ala- „alle“ und *manōn- „Mensch, Mann“.  Umstritten ist jedoch die ursprüngliche Bedeutung dieser Zusammensetzung.

Am ehesten handelt es sich wohl (siehe meine Ableitung des Namens weiter unten) um die Benennung eines Verbandes oder Zusammenschlusses von Leuten mit einem übergeordneten, gleichen Ziel bzw einer Truppe von Männern eines in kriegerischen Unternehmungen neu entstandenen Verbandes, der sich deshalb Alemannen nannte oder so genannt wurde, weil er die alten Stammesverbindungen sprengte und jedem, der an den beabsichtigten Vorhaben teilnehmen wollte und dafür geeignet war, offen stand.  


Gestützt wird diese Interpretation durch den antiken Schriftsteller und Historiker Agathias (um 536 bis 582), der meint: „Die Alamannen sind - wenn man dem Asinius Quadratus folgen darf, einem Italiker, der Verhältnisse und Geschichte der Germanen genau beschrieben hat - zusammengelaufene und gemischte Männer, und das drückt auch ihre Benennung aus.

Die Alemannen, die bei ihren Unternehmungen und Einfällen in römisches Gebiet hauptsächlich als Reiterverbände für die Bewohner der betreffenden Landstriche sichtbar wurden, bildeten ihre ethnische Einheit also erst in dem Zielgebiet aus, das sie als Start- bzw Rückzugsgebiet für ihre geplanten Vorhaben bezogen und besetzten. Dieses Gebiet lag zu Beginn im Vorfeld der römischen Provinz Obergermanien (Germania I) bzw. auch der Provinz Raetia.  Die Entstehung der Alamannen wäre damit etwa als ein Zusammenwachsen von Gefolgschaften und

Karte oben: Zentraleuropa im späten 5. Jahrhundert

Sippengruppen verschiedener Herkunft zu Kriegertruppen zu sehen. Derartige Heerhaufen erscheinen in der antiken schriftlichen Überlieferung ständig seit Beginn des 3. Jhs. bis weit in das 5. Jh. hinein. Die Kriegergruppen aus dem Innern Germaniens brachten nachweislich keinen alten Namen mit. Noch 280 beim Sieg des Proculus wird von „Alamannen, welche bis damals Germanen genannt wurden" gesprochen . Die antiken Schriftsteller kannten also die unterschiedliche Herkunft der Kriegerverbände, mit denen sie es im Süden zu tun hatten, verstanden aber nur unzureichend ihre gefolgschaftliche Organisation, wegen der sie keine einheitliche Herkunft zu haben brauchten und in der Regel auch nicht hatten. Alemannen wurden die Kriegerverbände genannt, die sich gegenüber der Germania prima Anführern, Könige genannt, unterschiedlichen Ranges anschlossen und die, wie z.B. unter dem König Chnodomar für die Schlacht bei Straßburg gegen Julian 357, größere Kampfverbände aus über zehn derartigen Königen mit ihrem Anhang bildeten. Ebenso boten sie sich dem römischen Heer als selbständige Truppeneinheiten an. Der exercitus der Alemannen war als römische Einheit zugleich immer auch ein germanischer Verband.

Meist sprechen die zeitgenössischen Quellen, z.B. Münzinschriften, auch von einem Gebiet, der Alamannia. Da nur die römische Seite Berichte überliefert hat, kennen wir auch nur die römische Auffassung: Sie nennen das Land gegenüber dem Oberrhein, die aufgegebenen ehemaligen Gebiete ihrer Provinzen Obergermanien und Raetien, Alamannia und alle dort lebenden Germanen deshalb „Alemannen". Für das spätrömische Heer wurden in dieser Alamannia Krieger als Söldner angeworben. Dies geschah, indem man die Anführer gewann, die dann ihre Kriegergefolgschaft als Truppeneinheit mitbrachten. Da diese Heerkönige, in den Quellen heißen sie je nach Rang und Bedeutung reges oder regales sich östlich des Rheins in verschiedenen Landschaften festgesetzt und dort auch Herrschaften begründet hatten, wurden die Truppeneinheiten im römischen Dienst nicht nach den Namen der wechselnden Anführer, sondern nach diesen Herrschaftsgebieten, die zugleich Rekrutierungsräume waren, bezeichnet. Im spätrömischen Verwaltungshandbuch der Zeit um 400, der Notitia dignitatum, dem „Verzeichnis aller Ämter, sowohl der zivilen wie der militärischen in den westlichen Reichsteilen" aus dem frühen 5. Jh., werden alemannische Einheiten nach ihren Wohn- bzw. Rekrutierungsgebieten genannt, so die Brisigiva iuniores und seniores, Militärs aus dem Breisgau, die Lentienses und Raetovarii, Militärs aus dem Linzgau am Bodensee und aus den Teilen nördlich der Donau der ehemaligen Provinz Rätien. Genannt werden aber auch Bucinobanten gegenüber von Mainz und in der Notitia dignitatum Juthungen - die Einheiten der ala I Iuthungorum und cohors IV Iuthungorum -, und andere Einheiten, die direkt als ala bzw. cohors Alamannorum bezeichnet werden. Die verschiedenen germanischen Kriegerverbände waren also oftmals zugleich römische Truppeneinheiten.

Hindi: ahl – Leute, Menschen speziell Mitglieder einer Gemeinschaft, Gesellschaft, Sippschaft, eines Berufsverbandes, oder einer Wohngemeinschaft;(36)

Urdhu: ahl – Leute, Anhänger, Getreue;(44) / Sanskrit: ali f. – Schwarm;(10)

Manx: allagh – Leute;(11)

Altfranzösisch: ale - Ansammlung (von Leuten), Horde, Bande, Schar, Haufen, Sippschaft, Menge, Vielzahl, Menschenmenge, dann auch: Kolonne, Abteilung, Truppe, Schar von Soldaten;(19)

Englisch: to ally – sich mit jemanden zusammen tun, sich mit jemanden verbünden; ally – der Verbündete, der Bundesgenosse;

ALAMANNI – Männerverbund;  Truppe von Verbündeten; Gefolgschaftsleute; Soldatentrupp;

Der Begriff al-/ahl- findet sich auch noch in folgenden Ortsnamen:

Alsleben (Saale), Alsleben (Trappstadt), Alslev in Nordschleswig, Alfeld (Leine), Alfeld (Mittelfranken), Ahlefeld (Schleswig-Holstein), Ahldorf (Horb/Neckar), Ahlendorf (Thüringen),  Alendorf (NRW), Allendorf (Sauerland), Alstätte (Münsterland- 1151 als Alstede), Ahlstädt (Thüringen), Allstedt (Sachsen-Anhalt-Südharz)…..


KELTEN

Als Kelten (altgriechisch Κελτοί Keltoí, lateinisch Celtae) bezeichnet man seit der Antike Volksgruppen der Eisenzeit in Europa. Archäologische Funde zeugen von einer ausgeprägten Kultur und hochentwickelten sozialen Struktur dieser Volksstämme.

Beim Namen der Kelten wird aktuell von  verschiedenen indogermanischen Wurzeln wie *el- ‚verbergen‘, *kel- ,emporragen‘ und *kelh₂- ‚schlagen‘, ausgegangen, die aber wenig Sinn ergeben.

Ableiten lässt sich der Name ‚Kelten‘ aus dem Kurdischen. Die kurdische Sprache  gehört zur nordwestlichen Gruppe des iranischen Zweigs der indogermanischen Sprachen und ist damit auch in vielen Teilen mit der keltischen, germanischen und deutschen Sprache verwandt. Das Kurdische bietet uns ein Fenster in die Vergangenheit. Aus der Sprache lassen sich  noch Begriffe aus längst vergangener Zeit ableiten bzw erklären, die mit Hilfe heutiger Wörterbücher nicht mehr verifizierbar sind, da nicht mehr gebräuchlich bzw obsolet.

Kurdisch (30): kel – männlich, stark, kräftig; celadet - Heldenmut, Tapferkeit;

KELTEN: Die Starken, die Tapferen;

Einschub: Aus dem Kurdischen lassen sich auch folgende Völkernamen bzw Begriffe erkären:

HELVETIER: hel – Kraft, Macht, Gewalt; hel – hoch, empor; hil - Fürwort hoch-; vedan – vereinigen;

Helvetier: 'Mächtiger (Volks-)Verbund'

Nach Julius Caesar bestanden um 60 v. Chr. auch vier helvetische Teilstämme, von denen er die Verbigener und die Tiguriner nennt. Auch Poseidonios nennt vier Teilstämme, darunter die Tougener und Toutonen.

Volksname: THORINGI evtl. auch Göttername: THOR:  torin - edel, adelig;

Volk der WENDEN: wend – kühn, tapfer; Wenden: 'Die Kühnen'

Volk der CUGERNER: : gernas – Held; auch: tapfer, beherzt, mutig;  Gälisch: {G}  cugar – Held, Recke; Cugerner: 'Helden'

Volk der AWAREN: avare – Heimatloser, Vagabund; Awaren: 'Die Heimatlosen'

SIBIRIEN: sir - Kühle, Frische; sirbiri - eisige Kälte;

Name der Stadt GENF: genaf – Sumpf; Genf: 'Ort/Siedlung am/im Sumpfgebiet'

Stadt VERDUN-VIRODUNUM: birh - Kraft, Stärke, Macht, Gewalt; bir ---->vir

Eventuell auch der Name der BURGUNDER: gundo – Fußsoldat; Altisländisch: gunnr-Kampf, Krieg, Schlacht;(15)

Dann auch Kurd. : gundi - Bauer; gundwari - bäuerlich;

Personen- und Heldenname: SIGURD:  gurd – tapfer, mutig, kühn; auch: Held;

Familien-/Sippenname HEUSINGER: hesinger - Schmied

Stamm-/Sippenname HOSSI / HUOSSI: hoz - Stamm, Gemeinde;

Stammname THORINGI: torin - edel, adelig;

Flussname NAAB: nab – rein, klar; Naab: 'Die Klare'

Flussname RHONE/RODANUS: ro – Fluß, Strom;

Bergkette JURA: jor - hoch, oben, über;

KUPPE / Ortsname COBURG /  Berg SCHNEEKOPPE: qub - Wölbung; koh - Berg; kop - Berggipfel; ;

Englisch LORD: lord - Herr, Adeliger;

Keltisch/Gälisch bir, bior - Wasser; Kurdisch: bir - Brunnen;

Personenname BERGER: berger - Verwalter;

Flussname BAHRA: barin - fließend;

Bergnamen ZINNE..: zînî – Anhöhe, Gebirgsrücken;

Der Sterbende Gallier ist eine antike Marmor-Statue, die sich heute in den Kapitolinischen Museen in Rom befindet. Das Werk ist die römische Kopie – wohl aus dem frühen 2. Jahrhundert – eines Originals, das etwa um 230/220 v. Chr., vermutlich in Bronze, von Attalos I., dem König von Pergamon, in Auftrag gegeben worden war und im Athena-Heiligtum von Pergamon stand. Dieser dokumentierte damit seinen Sieg über die Kelten. (Wikipedia)

Vercingetorix wirft nach der Niederlage von Alesia seine Waffen vor Julius Cäsar

VERCINGETORIX

Vercingetorix (* ca. 82 v. Chr.; † 46 v. Chr. in Rom) war ein Fürst der gallisch-keltischen Arverner, der 52 v. Chr. – im siebten Jahr des Gallischen Krieges – fast alle gallischen Völker zu dem letzten allgemeinen, aber erfolglosen Versuch vereinigte, ihre Unabhängigkeit gegen den Eroberer Gaius Iulius Caesar zu verteidigen. Vercingetorix wurde nach seiner Gefangennahme sechs Jahre eingekerkert, bevor er im August oder September 46 v. Chr. bei Caesars vierfachem Triumph durch Rom geführt wurde, wo er im Anschluss daran getötet wurde.(Näheres auf Wikipedia)

Kornisch :{K] ver – groß (3);

Gälisch {G} fear, feàrr - hervorragend, vorzüglich,  als Präfix: überaus-, sehr;(1)

(Im Englischen noch im Wort 'very' enthalten!)

cing – stark; cingeach – stark, tapfer, stürmisch, ungestüm; cingeadh  - Mut, Tapferkeit, Heldenmut;(1)

ri – king;(2); : righ – sm king;(1)           

VERCINGETORIX: Überaus tapferer, starker König

Stater des Vercingetorix


ARVERNER

Die Arverner (lat. Arverni) waren ein keltischer Stamm in der heutigen französischen Region Auvergne. Ihr Hauptort war Gergovia (heute: Gergovie), südlich von Clermont-Ferrand und ab dem 1. Jahrhundert n. Chr. Augustonemetum (heute: Clermont-Ferrand).

Die Arverner wurden erstmals genannt, als sie im 6. vorchristlichen Jahrhundert mit anderen keltischen Stämmen in Italien einfielen. Später, als die Römer begannen Südgallien zu unterwerfen, unterstützte der Arvernerkönig Bituitus die Allobroger, wurde aber 121 v. Chr. von den Römern besiegt und gefangengesetzt. Die Römer setzten dann seinen Sohn Congonnetiacus (oder Contoniatus) als Klientelkönig ein. 52 v. Chr. führte Vercingetorix von Gergovia, Sohn des Arvernerkönigs Celtillus, den großen Gallieraufstand an, der bei der mandubischen Stadt Alesia von Julius Cäsar niedergeschlagen wurde. Danach wurden die Arverner ins Römische Reich eingegliedert.

Die Arverner hatten zwei bedeutende Heiligtümer: Beim Hauptort Augustonemetum befand sich das Quellheiligtum von Clermont-Ferrand, wo hölzerne Götteridole gefunden wurden. Das Stammesheiligtum befand sich aber auf dem Gipfel des 1465 Meter hohen Puy-de-Dôme, wo einer der größten gallischen Tempel ausgegraben wurde (Bild loben).

Der Hauptgott war nach der Interpretatio Romana Mercurius, der bei den Arvernern unter dem Namen Dumias angerufen wurde, aber außerhalb des Stammesgebietes in der Provinz Germania inferior als Mercurius Arvernus/Arvernorix, wobei die Zusammenhänge nicht geklärt sind. Der fränkische Historiker Gregor von Tours traf den Tempel noch gut erhalten an. Nach Plinius hatten die Arverner den Bildhauer Zenodorus beauftragt, eine Kolossalstatue von Mercurius herzustellen, die 400.000 Sesterzen gekostet habe.

Gälisch {G} àr-fear – Held; àr – Kampf, Schlacht; fear – Mann;(1)

ARVERNER: Die Helden


Münze der Arverner- Region Clermont-Ferrand


PRASUTAGUS

Prasutagus († um 60 n. Chr.) war ein britonischer Herrscher der Icener und Klientelkönig des Römischen Reiches.

Prasutagus könnte einer von jenen elf Königen gewesen sein, die sich nach der römischen Invasion Britanniens 43 n. Chr. Kaiser Claudius unterwarfen. Eher dürfte er aber nach der Niederwerfung der Rebellion der Icener im Jahr 48 n. Chr. gegen den römischen Statthalter Publius Ostorius Scapula als Klientelkönig inthronisiert worden sein. Er konnte sein Reich nominell autonom regieren und starb in hohem Alter um 60 n. Chr. Tacitus berichtet von dem "langanhaltenden Wohlstand" von Prasutagus.

Gebiet des Stammes der ICENER in Britannien

Seine Bemühungen, seinen Nachkommen den Thron zu erhalten, indem er außer seine beiden Töchter auch Kaiser Nero zum Miterben bestimmte, waren indessen vergeblich. Nach seinem Tod beschlagnahmten die Römer mit dem Vorwurf hoher Schulden sein gesamtes Gebiet und begannen das Volk und den Adel sehr gewalttätig zu unterdrücken. Aufgrund der Repressalien führte seine Ehefrau Boudicca nach seinem Tod 61 n. Chr. einen Aufstand an, der etwa 70.000 Römern das Leben kostete.

Sanskrit.  {S}prāsáh – gewaltig;(10)

Gälisch {G} bras – tapfer; / taic–Stärke, Kraft, Macht; (1)

PRASUTAGUS: Gewaltig an Kraft / Machthaber


BUCINOBANTEN

Die Bucinobanten (lateinisch Bucinobantes) waren ein alamannischer Stamm im Mainmündungsgebiet bei Mainz.

Der römische Chronist Ammianus Marcellinus berichtet, dass der Caesar des Westens, Julian, im Jahr 359 bei Mainz mit seiner Armee den Rhein überschritt und mehrere alamannische Stammesführer, darunter den Gaukönig der Bucinobanten, Makrian, zum Abschluss von Friedensverträgen zwang. Aufgrund andauernder Einfälle ins römische Reich schlug im Jahre 370 ein Versuch Kaiser Valentinian I. fehl, während einer Strafexpedition Makrian mit Hilfe der Burgunden gefangen zunehmen. Er wurde daraufhin vom Kaiser abgesetzt. Der an seiner statt eingesetzte Fraomar konnte sich jedoch bei den Bucinobanten nicht durchsetzen, so dass mit Makrian im Jahre 371 ein Bündnisvertrag geschlossen werden musste.

Altfranzösisch: bouce – Mündung, Flussmündung, Öffnung;(19)

Beispiel: ‚Bouchemaine‘: (Auf Deutsch: Mainemündung) ist eine französische Gemeinde im Département Maine-et-Loire in der Region Pays de la Loire. Hier mündet der Fluss Maine [mɛn] in die Loire.

Alt-Marathi: bokana-Mund, Mündung;(38)

Marathi (मराठी marāhī [mə'ɾa:ʈʰi:]) ist eine indogermanische Sprache. Sie gehört zum indoarischen Zweig der indoiranischen Untergruppe der indogermanischen Sprachen.

Gälisch bánta – unkultiviertes, unbebautes Gebiet, Grasland, Weideland;(2)

Irisch: bán [ba:n] – Flur, Aue, Weideland, unbebautes Land, Brache;(12)


Gebiet südlich der Mainmündung

Im Bereich um Groß-Gerau befanden sich zur Römerzeit große Gras- und Weidelandflächen die von den Römern auch als ‚prata legionis‘ (Legionswiesen) bezeichnet wurden und in erster Linie den Pferden der Reitertruppen und den Zugtieren des Troßes als Weideland dienten.(47)

Bei den Bukinobanten könnte es sich um Siedler handeln, die im Bereich der Mainmündung östlich des Rheins von den Römern mehr oder weniger geduldet wurden, oder dann auch zur Vorfeldsicherung eingesetzt wurden.

Groß-Gerau liegt im Norden des hessischen Rieds in der Oberrheinischen Tiefebene, unweit von Rhein und Main entfernt. Das Kastell Groß-Gerau war ein römisches Kastell südwestlich von Groß-Gerau in Hessen. Das rückwärtig zum Limes gelegene Lager bestand etwa seit den 70er Jahren des ersten Jahrhunderts n. Chr. bis in die Zeit Kaiser Trajans um 120 n. Chr. Nach dem Abzug der Truppen bestand an einer wichtigen Verkehrskreuzung ein ziviler Vicus bis in die Zeit des Limesfalls Ende des 3. Jahrhunderts, der zur faktischen Aufgabe des sogenannten Dekumatlandes und zur Rücknahme der römischen Militärgrenze an den Rhein führte.

Danach wurde das Gebiet von alamannischen Siedlern aufgesucht, die sich im Westen der ehemaligen Römersiedlung nieder ließen. Reste der römischen Siedlung müssen zu diesem Zeitpunkt noch sichtbar und verwertbar gewesen sein.

Schildzeichen einer Abteilung Bucinobanten im spätrömischen Feldheer

Bucinobanten: Bewohner der Graslandflächen/Ödländer im Bereich der (Main-)Mündung


REMER

Die Remer (lateinisch Remi) waren neben den Suessionen einer der größten belgisch-keltischen Stämme. Sie waren im Gebiet zwischen den Flüssen Aisne und Marne (Matrona) im Gebiet der heutigen Region Champagne im Norden Frankreichs sesshaft.

Schon vor der römischen Zeit schlugen die Remer ihr eigenes Geld und waren, wie die Leuker, als Meister im Schleudern von Geschossen bekannt.

Sie führten wiederholt Krieg mit den Stämmen der Parisier und Senonen. Unter Iccius und Andecombogius verbündeten sie sich bereits im Jahr 57 v. Chr. mit Caesar und unterstützten ihn während der gallischen Kriege, wodurch sie später den Ehrentitel foederati führten und zu einem der bedeutendsten Stämme Galliens avancierten. Nachdem ihre Hauptstadt Bibrax 57 v. Chr. von den Belgern zerstört worden war, halfen die Römer ihnen, eine neue Hauptstadt aufzubauen. Diese, genannt lateinisch Durocortorum Remorum, war die damals zweitgrößte Stadt Galliens. Bereits im Jahr 53 v. Chr. hielt Cäsar, nach der Verwüstung des Eburonengebiets, in Durocortorum einen gallischen Landtag ab. In römischer Zeit wurde die Kurzform Remis gebräuchlich, woraus sich der heutige Name Reims ableitet. (Wikipedia)


Gälisch: {G} réim – Macht, Herrschaft, Authorität, Befehlsgewalt; reimseach – heldenhaft;(1)

REMER: Die Mächtigen / Die Heldenhaften




Münze der Remer

CUGERNER

Die Cugerner bildeten mit anderen Stämmen die Gruppe der kleineren germanischen Völker der Rhein-Weser-Germanen. Der Stammesname ist eine Neubildung nach der Umsiedlung von Gruppen rechtsrheinischer Germanen durch die Römer unter Tiberius im Jahr 8 v. Chr. in das linksrheinische Gebiet des Niederrheins in den heutigen Kreis Kleve.

Die Cugerner bewohnten Gebiete links des Rheins und scheinen in der großen Masse aus dem Stamm der Sugambrer hervorgegangen zu sein. Als Folge der Drusus-Feldzüge (12 bis 8 v. Chr.) siedelte Tiberius im Jahr 8 vor Chr. (Sueton, Tib. 9,2) 40.000 Germanen in die einst keltisch-germanisch besiedelten Gebiete nördlich der Eifel zwangsweise um. Dieses Gebiet lag zwischen den im Nordwesten ansässigen Batavern und den im Süden siedelnden romanisierten Ubiern. Der Kernraum befand sich in und um den heutigen Kreis Kleve sowie der Stadt Xanten und verlief südlich bis Krefeld. Vermutlich gehörten auch Kleinstteile der Sueben und der Brukterer zu den angesiedelten Germanen und durch die Verschmelzung mit dort siedelnder niederrheinischer Vorbevölkerung (Menapier, Sunuker) bildete sich der neue Stammesverband heraus. Die männlichen Cugerner leisteten nach dem Inschriftenbefund und antiken Berichten für Rom Kriegsdienste („cohors I Cugernorum“) und das in deutlich größerem Umfang als die Ubier. Nahe bei Xanten befand sich auf ihrem Gebiet das römische Legionslager Vetera. Als Hauptort des Stammes wird ein Vorgänger der Colonia Ulpia Traiana angenommen.

Die südliche Grenze des Gebietes der Cugerner wurde vom Gelfbach markiert (ab dem Mittelalter Mühlenbach genannt) der beim ehemaligen Römerkastell Gelduba in Krefeld-Gellep in den Rhein mündet. Südlich dieses Baches siedelte der Stamm der Ubier.

Im Germanenaufstand des Civilis standen die Cugerner auf dessen Seite, im Gegensatz zu den Ubiern, die sich nur zögerlich dem Aufstand anschlossen. In der Folgezeit kam bei den Cugernern eine Rom zugeneigtere Haltung auf, nach dem 2. Jahrhundert wird ihr Name nicht mehr genannt. Ihre Nachkommen gingen – wie die der Ubier – in den ab dem 3. Jahrhundert über den Niederrhein nach Süden und Westen expandierenden Franken auf.

Der Name „Cugerner“ ist erstmals bei Tacitus (Hist. 5,16,18) als Cugerni belegt, bei Plinius (Hist. nat. 4,106) erscheint die Variante Cuberner als Cuberni. Inschriften wie zum Beispiel „M(arcus) Elvadius Mac<er=RF>(?) / eq(ues) alae Claudiae Novae / dom(o) Cugernus ann(orum) XXX stip(endiorum) XII / t(itulum) f(ieri) i(ussit) / Ti(berius) Claudius Aurelius / her(es) pos(uit)“ sowie weitere Belege zeigen, dass die Form Cugerner die häufigere ist. Der Zeitpunkt des Auftretens des neuen Stammesnamens fällt mit der Assimilierung der rechtsrheinischen Restpopulationen der Sugambrer in den größeren Nachbarstämmen zusammen.

Mit den Cugernern wird der Kult der germanischen Göttin Vagdavercustis in Verbindung gebracht. Drei ihr geweihte Votivsteine wurden im Siedlungsraum der Cugerner gefunden. Vermutlich verehrten die Cugerner mit anderen niederrheinischen Stämmen den Hercules Magusanus, da analog zur Vagdavercustis im cugernischen Siedlungsraum Weiheinschriften des Gottes gefunden wurden.

Etymologie: Rudolf Much etymologisierte die Ethnonyme auf Basis des rekonstruierten germanischen *ku-gernaz als Kuh-begehrend im Sinn von „Kuhdieb(e)“, oder als „mit Kühen Sodomie treibend“, und *ku-bernaz als „Kuhknecht“ oder „Kuhsohn“. Muchs Lösungen wurde zunächst in der Forschung anerkannt, und mit ihm als eine Spottbezeichnung oder Fremdbenennung durch rechtsrheinische germanische Nachbarn (Tenkterer) bezeichnet. Günter Neumann hält diese Deutungen für semantisch weniger plausibel und verweist auf Hermann Hirts Kritik an Much. Neumann sieht in den Namen lediglich wahrscheinlichere lautliche Varianten, und verweist unter anderen auf Deutungen durch Karl Müllenhoff und Leo Weisgerber. Müllenhoff deutet auf der Vergleichsbasis mit gotisch -qiwa für „lebendig“ auf eine gemeinsame Lautform *Cuverni. Weisgerber nimmt einen alten keltischen und germanischen Labiovelar an, der sich darin zeige, dass Cugerni die germanische und Cuberni die keltische Variante sei. Für einzelne Elemente der Namen werden weitere Deutungsansätze für das Präfix Cu(g) der Vergleich zum germanisch starken Maskulinum *hugi, *huguz für „Sinn, Geist, Verstand“, für das -rn der mit anderen germanischen Stammesnamen wie zum Beispiel mit den Batavern. (Wikipedia)

Ich leite den Namen Cugerner wie folgt ab:

Gälisch: {G} cu– Recke; Kämpfer, Held; cù – Hund; cù-gèarr – Wolf; cugar – Held, Recke;(1)

CUGERNER: Helden, Kämpfer; Diesen Namen gaben die linksrheinischen Kelten dem neu hinzugezogem germanischem Volk.


MENAPIER

Flandern wurde im Altertum von den keltischen Belgen (Moriner, Nervier, Aduaticer) und den Menapiern bewohnt. Als Belgica Secunda (Gallia Belgica, belgisches Gallien) kam es unter Cäsar in die Herrschaft der Römer, später unter die der Franken.

Die MENAPIER (lateinisch Menapii) waren ein keltisch-germanisches Mischvolk im belgischen Gallien, das um 52 v. Chr. von den Römern unter Caesar im Gallischen Krieg unterworfen wurde. Wahrscheinlich bereits weit vor Beginn der Eroberung Galliens durch Caesar (58 vor Christus) überquerten Germanen den Rhein und vermischten sich mit den dort lebenden Kelten. Einer dieser keltisch-germanischen Stämme, zu denen auch die Eburonen, Nervier und Treverer gehörten, waren die Menapier.

Zu Beginn der Eroberung Galliens durch Caesar waren Nachbarn der Menapier: Im Norden die Bataver, im Osten Usipeter und Tenkterer, im Süden die Eburonen, Nervier und Atrebaten sowie an der Küste im Westen die Moriner.

Die Menapier bewohnten im letzten vorchristlichen Jahrhundert die damals sumpfigen und stark bewaldeten Niederungen an Niederrhein, Niers, Maas, Kleiner und Großer Nete bis hin zu Schelde und Leie/Lys im heutigen Flandern. Ihr Gebiet erstreckte sich etwa von Gent im Westen bis zum Rhein bei Emmerich im Osten und endete im Norden am Rheindelta und im Süden nördlich von Eifel und Ardennen. Dieser Siedlungsraum deckt sich heute weitgehend mit den belgischen Provinzen Ostflandern, Flämisch-Brabant und Antwerpen (mit Kempenland), den niederländischen Provinzen Noord-Brabant und Limburg (nördlicher Teil) sowie dem unteren Niederrhein nördlich Mönchengladbach in Deutschland.

Ihr Hauptort Castellum Menapiorum wurde in der Spätantike verlassen, seine Überreste befinden sich bei Cassel in Nordfrankreich. In diokletianisch-konstantinischer Zeit wurde dann Turnacum, ein ehemals römischer vicus, neuer Hauptort. (Wikipedia)

Der Begriff MENAPIER leitet sich folgendermaßen ab:  

Gälisch {G} meann – berühmt; mein, menmna – Mut, Tapferkeit Edelmut, dann auch: Unerschrockenheit, Stärke, Macht;

Sanskrit{S} āpí – Verbündeter; Bundesgenosse;(10)- (Siehe auch Volk der Sueben hier im Ordner)

MENAPI: die berühmten, tapferen, unerschrockenen oder edelmütigen Bundesgenossen;

BATAVER

Die Bataver (lateinisch Batavi) waren ein westgermanischer Volksstamm. Aufgrund einer stammesinternen Fehde trennten sie sich von den Chatten und siedelten sich um etwa 50 v. Chr. an der Rheinmündung in der römischen Provinz Belgica an. Im Jahre 12 v. Chr. wurden sie von den Römern unter Drusus unterworfen und galten von da an als treue Bundesgenossen, mit einer Ausnahme: der Bataveraufstand unter Iulius Civilis im Jahre 69 n. Chr. In diesem Zusammenhang gelang den Germanen erstmals die Eroberung eines römischen Legionslagers (Vetera bei Xanten). Erst nach dem Aufstand von 69/70 n. Chr. erfolgte die Einrichtung einer civitas Batavorum, die in der Nachfolge des oppidum Batavodurum seit Trajan der römische Militärstützpunkt Ulpia Noviomagus Batavorum (das heutige Nijmegen) war. Im 4. Jahrhundert gingen die inzwischen romanisierten Bataver in den Franken auf.

Die am rätischen Limes im 1. Jahrhundert stationierte Bataver-Cohorte gilt heute als Namensgeberin für die Stadt Passau.


Oben: Fragmente eines Reiterhelms aus Eisen. Der Bataverhelm stammt aus dem frühen 1. Jahrhundert und wurde bei Xanten ausgegraben

Nach Günter Neumann biete die Stelle bei Cassius Dio (Römische Geschichte 55, 24) einen guten und durchsichtigen Ansatz für die Etymologie und Bedeutung des Ethnonyms der Bataver. Dio betont hierin die besondere Eigenschaft der Bataver als hervorragende Reiter. Im Kontext seiner Schilderung über die Lage und Gliederung der Legionen macht die Bemerkung dieser Charakteristik der Bataver und die generelle Stellung germanischer Kontingente in den römischen Auxiliar-Einheiten (Hilfstruppen) verständlich.

   «ξένοι τε ππες πίλεϰτοι, ος τ τν Βαταούων νομα, τι δ ϰράτιστοι ππεύειν εσ, ϰεται.»

   „[…] fremde auserlesene Reiter, die den Namen Bataver führten, weil sie die tüchtigsten Reiter waren.“

Tacitus (Tacitus Germania 29,1) bemerkte ihre besondere Tapferkeit, die sie gegenüber anderen Stämmen der Region auszeichnete (Omnium harum gentium virtute praecipui Batavi).

Neumann sieht daher mit Rudolf Muchin Batavi einen Wortstamm aus germanisch *bata- wie er beispielsweise in gotisch batiza für „besser“ oder in bōta = „Nutzen“ vorliegt (siehe auch Batimodus oder vergleich Ndl. baat „Nutzen, Gewinn, Vorteil“). Nach Neumann und Much könnte das kurze a der Mittelsilbe (nach den Wiedergaben der lateinischen Vorlagen) den germanischen Lautstand richtig wiedergeben, sodass im Bataver-Namen ein Nominativ Plural germanisch *batawiz (siehe Chamaver) vorliegen kann, abgeleitet vom Adjektiv *batu- für „gut“, beziehungsweise von batizan = „besser“. Das Suffix wäre in Vollstufe bewahrt und zeigt einen archaischen ablautenden Deklinationstypus. (Wikipedia)

Ich leite den Namen wie folgt ab:

Gälisch: bàth – Schlacht, Gemetzel, Tod; bàth- auslöschen; sterben, umkommen;(1) Badh – Name einer Kriegsgöttin;(2)

bàth – Schlacht, Massaker, Mord, Tod; (1); Cornish: badh – Eber, Keiler;(9)

Angelsächsich:  beado, beadu - Kampf, Krieg, Schlacht;(16)

Sanskrit: {S} bhata – Soldat; bādh – vernichten; badva – Schar, Trupp; vāja – Kampf; vijayin – 1. siegreich; 2. Sieger, Eroberer;(10)

OldMarathi: bata-Krieger, Kämpfer, Soldat;(38) ; Hindi: bhat - Krieger;(36)

BATAVER:  (Siegreichen) Krieger


BOIER

Die Boier (lateinisch Boii) waren ein keltischer Stamm in Mitteleuropa. Die ursprünglich aus dem Gebiet Rhein, Main, Donau stammenden Boier siedelten im Gebiet der heutigen Staaten Tschechien, Slowakei, Ungarn, Österreich, im südlichen Deutschland und bis auf den Balkan sowie in Oberitalien. Die italischen Boier wurden nach 200 v. Chr. romanisiert und die nördlichen Boier zur Zeitenwende durch die Markomannen assimiliert.

Das Ursprungsgebiet liegt wahrscheinlich zwischen Rhein, Main und Donau. Während der Abwanderung aus diesem Gebiet in der Latènezeit A im 4. Jahrhundert v. Chr. teilte sich der Stamm in zwei Gruppen, von denen eine nach Norditalien zog und die andere Gruppe nach Böhmen (Boiohaemum). Auslöser der Abwanderung war wohl ein vermehrter Druck durch eindringende germanische Stämme.

Die italischen Boier vermischten sich bald mit den dort lebenden Etruskern und Umbrern. Sie machten die etruskische Siedlung Felsina zu ihrem Hauptort Bononia (heute Bologna). Allerdings ist nicht bekannt, über welche Route der Teilstamm nach Italien wanderte. Einige Historiker wie zum Beispiel Helmut Birkhan nehmen an, dass sie über die Alpen, vielleicht sogar über Hallein wanderten. Wenige andere glauben wiederum, dass die Teilung des Stammes sich erst in Böhmen vollzog, bzw. kurz vor dem Erreichen dieses Gebiets, und die Wanderung über das spätere Noricum und Pannonien nach Illyrien nördlich der Adria und südlich der Alpen durch das Gebiet der Veneter in etruskisches Gebiet geschah.

Die an ihrem böhmischen Sitz verbliebene Gruppe der Boier breitete sich nach Noricum, Pannonien und vereinzelt nach Gallien aus. Aus ihrem Stammesgebiet wurden die Boier im 1. Jahrhundert v. Chr. von Markomannen und Dakern zum Teil verdrängt. Die verbleibenden Stammesangehörigen gingen in den Markomannen und Dakern auf.

Von Böhmen aus breiteten sich die Boier bis nach dem späteren Südpolen und Südschlesien hin aus, von wo sie im 3. und 2. Jahrhundert v. Chr. von den erstarkenden germanischen Vandalen zurückgedrängt wurden. In östlicher Richtung drangen sie in die pannonische Tiefebene, ins heutige Ungarn, vielleicht sogar bis nach Rumänien vor, wo sie schließlich von den Thrakern aufgehalten und im 2. und 1. Jahrhundert v. Chr. von den keltisierten Dakern zurückgeschlagen wurden. Im westlichen Ungarn und dem Burgenland wurden die Boier unter Boiorix, dem König der Kimbern, der wohl auch über die Boier dieser Gegend herrschte, von den Dakern unter Burebista verdrängt, nachdem sie von ihm in einer Schlacht besiegt worden waren. Die Boier kämpften in ihren Gebieten in Niederösterreich, dem nordöstlichen Oberösterreich und dem nördlichen Burgenland gegen die Kimbern, Teutonen und Ambronen, die sie erfolgreich abwehren konnten.

Caesar schrieb, dass die Boier, kurz bevor sie sich den Helvetiern mit 32.000 Köpfen bei deren Auswanderung anschlossen, Noreia belagert haben. Das lässt darauf schließen, dass sie sich im Ostalpenraum bis in die Steiermark und das südliche Burgenland, vielleicht sogar auf Teile Kärntens und Salzburgs ausgebreitet hatten. Die in der Schlacht von Bibracte besiegten Boier wurden von Caesar um Gorgobina, im Gebiet der Häduer in Gallien angesiedelt.

In den letzten beiden Jahrzehnten der vorchristlichen Ära wurden die Boier durch die suebischen Markomannen aus ihrem böhmischen und ostösterreichischen Stammesgebiet nördlich der Donau verdrängt und größtenteils von diesen assimiliert. Während des Alpenfeldzuges des Tiberius wurden die Boier, neben weiteren 45 Stämmen im rätischen Teil des heutigen Baiern, als einer der letzten unterworfenen Stämme erwähnt. Der Name eines Limes-Grenzers um 278 n. Chr. lautet Boius, was schlicht der Boier bedeutet. (Wikipedia)

Oben: Münzen der Boier

Russisch/Tschechisch/Polnisch/Slowenisch:  boj - 'Kampf'

BOIER: Die Kampfgenossen


SEGESTES

Segestes war ein Fürst der Cherusker und enger Verbündeter der Römer. Er erscheint im Zusammenhang mit seinem Tochtermann Arminius und dem Aufstand der Cherusker gegen Rom in der antiken Überlieferung.

Segestes unterhielt gute Beziehungen zu den Römern und hatte sogar das römische Bürgerrecht erhalten, wobei er als Rivale der Familie des Arminius agierte. Im Jahre 9 n. Chr. warnte er den römischen Statthalter Varus vor den Aufstandsplänen und bot ihm sogar an, ihn zusammen mit den anderen führenden Germanen gefangen zu nehmen, fand aber kein Gehör.(Wikipedia)

{G}  segh – wilder Ochse, Bison, Büffel;(1)

{G}  seich – 1. Kampf, Schlacht;(1)

{G} seg -  1. Stärke, Macht; 2.Beachtung, Respekt;(2)

{G}  seigheann – Recke, Krieger,Kämpfer; {G} seaghlan – König;(1)

{G}  sègonn, sègain – herausragende Persönlichkeit, Held;(2)

 (Siehe auch das stark befestigte Kastell Segontio in Nord-Wales Britannien. Das Umland war das Siedlungszentrum der Ordovices, der Gangani und Segontiaci. )

{G} gas – Stärke, Macht;(1) gasda – clever, excellent, ingenious, brave

                                                                              SEGESTES: Tapferer Held, herausragende Person

Germanen  in typischer Tracht

ARMINIUS

Arminius (* um 17 v. Chr.; † um 21 n. Chr.) war ein Fürst der Cherusker, der den Römern im Jahre 9 n. Chr. in der Varusschlacht mit der Vernichtung von drei Legionen eine ihrer verheerendsten Niederlagen beibrachte. Die antiken Quellen bieten nur wenige biografische Angaben zu Arminius. Das nachantike Bild des Cheruskerfürsten ist vor allem durch die von Tacitus geprägte Formel „Befreier Germaniens bestimmt.(Wikipedia)

Hieß Arminius wirklich bei den Germanen so, oder wurde ihm der Name von den Römern gegeben? Eine Frage, die an sich relativ unbedeutend für den Ablauf der Geschichte ist aber dennoch in der Vergangenheit viel diskutiert wurde. Und auch in dieser Untersuchung soll auf diese Fragestellung eingegangen werden. Ist der Name nun germanisch oder keltisch?

Gälisch: {G} àrmunn, àrmuinn – 1.Held, Krieger; 2.Häuptling, tapferer Recke, Stammesführer; 3.Offizier;(1)

Angelsächsisch: ēar, ār – Ehre, Würde, Geltung, Ruhm, Respekt, Verehrung;(16); mann – Person, tapferer Mann, Held, Dienstmann;(16)

ARMINIUS. Keltische Bedeutung: Held, Anführer, Offizier / Germanische Bedeutung: ēarmann (später auch Hermann): Ruhmreicher Held


THUSNELDA

Thusnelda (* um 10 v. Chr.; † nach dem 26. Mai 17 n. Chr.) war eine Tochter des Cheruskerfürsten Segestes und die Gemahlin des Cheruskerfürsten Arminius. Von ihrem Vater bereits einem anderen Mann versprochen, aber von Arminius entführt, wurde Thusnelda seine Frau.

Verlässliche historische Informationen zu Thusnelda sind nur durch Tacitus überliefert, ihr Name nur bei Strabon. Ihr Geburtsjahr ist unbekannt. Sie hatte mit Arminius einen Sohn namens Thumelicus (* 15; † vor 47), den sie in römischer Gefangenschaft gebar.

{G} tùis – König, Adliger; --> siehe ARTUS / (1); tùiseach – Anführer, Kommandeur; neal – edel, vornehm;(1)

THUSNELDA :  Frau des vornehmen Anführers



Die trauernde Barbarin, Rom, ca. 2. Jh. n. Chr.,

Marmor, als Darstellung der Thusnelda interpretiert (Wikipedia)



SUEBEN

Die Sueben (lateinisch: Suebi, Suabi oder Suevi, altgriechisch Σούηβοι/Σόηβοι = So(u)ēboi) waren eine Volksgruppe, die einst im Nordosten von Germanien an der Ostsee bis hin zu den deutschen Mittelgebirgen siedelte. In römischen Quellen wurde die Ostsee nach den Sueben als „Mare Suebicum“ bezeichnet. Der antike Geograf Claudius Ptolemäus (* um 100, † um 175) lokalisierte in seiner Geographike Hyphegesis an der Stelle der heutigen Oder den Fluss Συήβος (Suebos) oder ‚Suebenfluss. Etymologisch leitet sich der Name der Schwaben vom Wort „Sueben“ ab.   (Mehr Info zu den Sueben siehe Wikipedia).

Der Name ‚Sueben‘, ‚Suaben‘ lässt sich aus dem Sanskrit ableiten und bedeutet: „Zusammenschluss oder Bündnis unter Bluts- oder Stammesverwanden“

{S} svá – Verwandter, Angehöriger;(10) {S} svajá – angehörig, eigen;(10)

{S} āpí – Verbündeter; Bundesgenosse;(10)

Tacitus berichtet in seine Schrift Germania, daß die Semnonen (lateinisch: Semnones) als  Stammvolk der Sueben galten und der Gott 'Mannus' als  Stammvater der Germanen angesehen wurde:

"...Als die ältesten und vornehmsten Sueben betrachten sich aber die Semnonen. Den Glauben an ihr hohes Alter bestätigt ein religiöser Brauch. Zu bestimmter Zeit treffen sich sämtliche Stämme desselben Geblüts, durch Abgesandte vertreten, in einem Haine, der durch die von den Vätern geschauten Vorzeichen und durch uralte Scheu geheiligt ist. Dort leiten sie mit öffentlichem Menschenopfer die schauderhafte Feier ihres rohen Brauches ein. Dem Hain wird auch sonst Verehrung gezeigt: niemand betritt ihn, es sei denn gefesselt, um seine Unterwürfigkeit und die Macht der Gottheit zu bekunden. Fällt jemand hin, so darf er sich nicht aufheben lassen oder selbst aufstehen; auf dem Erdboden wälzt er sich hinaus. Insgesamt gründet sich der Kultbrauch auf den Glauben, dass von dort der Stamm sich herleite, dort der allbeherrschende Gott wohne, dem alles unterworfen, gehorsam sei. Der Reichtum der Semnonen steigert ihr Ansehen: sie bewohnen hundert Gaue, und die Größe ihres Stammes veranlaßt sie, sich für den Hauptstamm der Sueben zu halten.“– Tacitus, Germania, 39

Der Begriff 'Semnonen' bezeichnet in etwas das gleiche wie der Begriff 'Suebi/Suabi':

{S} samāná – 1. gemeinsam, vereinigt; 2. Standesgenosse; verbündeter Adliger;

 SEMNONI: Zusammenschluss /Bündniss von Standesgenossen oder von Adeligen

SUGAMBRER

Die Sugambrer (auch Sicambri, lateinisch Sigambri, altgriechisch Σύγαμβροι) waren ein Volkstamm, der ursprünglich aus dem Gebiet zwischen Rhein und Lippe stammte und der, vollständig oder nur zum Teil, unter Tiberius im Jahre 7 v. Chr. in linksrheinische Gebiete an die Maas in das Gebiet der Sunuker umgesiedelt wurde.

Obwohl Strabon die Sugambrer gemeinsam mit den Kimbern zu einer germanischen Stammesgruppe zählte, die zwischen Rheinnähe und Nordsee ansässig war, ist ihr Name ist jedoch keltisch. (Etymologie siehe unten).

Die Entstehung des Stammes ist nicht endgültig geklärt. Wahrscheinlich knüpfte die Stammesbildung an vorhandene keltische Siedlungs- und Wirtschaftsstrukturen im Sauerland und Siegerland an. Die Sugambrer waren vermutlich an der Gewinnung oder am Handel mit Blei aus der Gegend von Brilon beteiligt. Um 55 v. Chr. wurden sie erwähnt, weil sie den den Römern unterlegenen Usipetern und Tenkterern Aufnahme gewährten und den Römern unter Berufung auf die Rheingrenze die Auslieferung verwehrten. 53 v. Chr. griffen sie das römische Militärlager bei Atuatuca an, das unter der militärischen Führung von Quintus Tullius Cicero stand.

Im Jahre 16 v. Chr. töteten Sugambrer, Usipeter und Tenkterer Römer im rechtsrheinischen Germanien, führten anschließend einen Plünderungszug nach Gallien durch und besiegten die sie verfolgenden römischen Truppen des Statthalters Marcus Lollius, darunter die V. Legion (clades Lolliana). Diese Niederlage war unzweifelhaft ein schwerer Schlag für das imperiale Prestige des Augustus. Die Germanen entzogen sich der Auseinandersetzung und gingen einen (Schein-)Frieden ein.

Das Legionslager Vetera kontrollierte gegenüber der Lippemündung die Siedlungsgebiete der rechtsrheinischen Stämme der Sugambrer, Brukterer, Tenkterer und Usipeter. Es waren genau diese Völkerschaften, auf deren Konto die Einfälle in Gallien gingen. Durch das Lippetal war eine Verbindung Veteras mit der Westfälischen Bucht gegeben.

Sugambrer unter ihrem König Maelo und mit ihnen verbündete Tenkterer und Usipeter brachen im Jahre 12 v. Chr. erneut in Gallien ein, als dort aufgrund des ersten Provinzialcensus schwere Unruhen herrschten. Drusus drängte mit einem Truppenaufgebot die Eindringlinge zurück und eröffnete auf der anderen Rheinseite unmittelbar nach dem 1. August 12 v. Chr. eine Strafexpedition, die den Beginn der Drusus-Feldzüge (12 bis 8 v. Chr.) markierte. Der Einmarsch in Germanien ging von niederrheinischem Gebiet zunächst in das Land der Usipeter (Südosten der heutigen Provinz Gelderland), dann gegen die zwischen Lippe und Ruhr siedelnden Sugambrer (die Strabon als Verursacher für den Kriegsausbruch bezeichnet). Die endgültige Unterwerfung der Sugambrer gelang aber erst Tiberius im Jahr 8 v. Chr. der Stammesteile in linksrheinisches Gebiet in etwa ins Land der Sunuker umsiedelte. In der Gegend von Xanten gründeten sie dort eine Siedlung, aus der die Colonia Ulpia Traiana hervorging. Um diese Zeit wurde auch das römische Lager in Oberaden aufgegeben, vermutlich weil es seine Funktion verloren hatte.

Im Jahr 1 n. Chr. beteiligten sich die Sugambrer wohl am immensum bellum (1 – 5 n. Chr.), einem Aufstand germanischer Stämme. Deudorix, Neffe des früheren Königs Maelo, wurde 17 n. Chr. im Triumphzug des Germanicus in Rom als Gefangener mitgeführt.

Der Name der Sugambrer erhielt sich in der späteren Stammestradition der Franken, so wurde Chlodwig I. bei seiner Taufe vom Bischof von Reims noch als „tapferer Sugambrer“ angesprochen. (Wikipedia)

Der im Gebiet der späteren Colonia Ulpia Traiana ansässige Stamm der Cugerner ging vermutlich aus den dort angesiedelten Sugambrern hervor. (Gälisch: cugar – Held, Recke)

Woher der Name der Sugambrer stammt konnte bisher nicht eindeutig geklärt werden.

Einige Sugambrer werden im Tatenbericht des Augustus und bei Strabon namentlich genannt: Maelo (gäl. mal, mail – König;) Fürst der Sugambrer, unter dessen Befehl sie um 12 v. Chr. in Gallien einfielen, dessen Bruder Baitorix (gäl. baiteal - Kampf/righ - König) sowie dessen Sohn Deudorix (gäl. deoth - mannhaft) .

Gälisch {G} su- ein positiv verstärkendes Präfix im Sinne von: gut, ausgezeichnet, hervorragend, vornehm; sehr- , überaus-…(2)

cám – Kampf, Schlacht; (2) / cama – stark, kühn, tapfer, heldenhaft;(1)   

Gälisch {G} caimpear-Kämpfer, Held, Recke;(1)

SUGAMBRER: Die ausgezeichneten Kämpfer, Helden, Recken

JUTHUNGEN

Juthungen (griechisch Iouthungi, lateinisch Iuthungi) waren ein wahrscheinlich germanischer Stamm der Spätantike, der nördlich von Donau und Altmühl siedelte und vermutlich aus dem Umfeld der Sueben hervorgegangen war. Er tritt erstmals während der Reichskrise des 3. Jahrhunderts in den antiken Quellen in Erscheinung und ist bis ins 5. Jahrhundert bezeugt.

Im Gegensatz zu anderen alamannischen Stämmen wie den Breisgauern (lat. Brisgavi), Bucinobanten (lat. Bucinobantes) und den Lentiensern (lat. Lentienses) bezeichnet der Stammesname Juthungen nicht deren Herkunftsgebiet, sondern den Stamm selbst. Die Etymologie des Namens ist bisher nicht erforscht.

Einen Hinweis auf ihre Herkunft gibt der 1992 gefundene Augsburger Siegesaltar aus dem Jahr 260, in dessen Inschrift von den „barbaros gentis Semnonum sive Iouthungorum“, also den „Barbaren vom Stamm der Semnonen oder auch Juthungen“, die Rede ist. Demnach scheinen die Juthungen aus einer Teilgruppe des suebischen Stammes der Semnonen entstanden sein, der seinerseits (außer der Nennung auf dem Augsburger Siegesaltar) letztmals 178 n. Chr. bezeugt ist.

Für den Stammesnamen „Juthungen“ stellt der Augsburger Siegesaltar einen der ersten Belege dar. In ihm wird berichtet, dass die germanische Gruppe 259/260 in das römische Reich eingefallen und möglicherweise bis nach Italien vorgedrungen war, aber beim Rückmarsch am 24./25. April 260 von einer rasch zusammengestellten römischen Streitmacht unter dem Statthalter Marcus Simplicinius Genialis geschlagen wurde. Etwa gleichzeitig datiert eine Erwähnung der Juthungen in einem Fragment aus dem verlorenen Geschichtswerk des Publius Herennius Dexippus sowie eine Weihinschrift aus der Colonia Claudia Ara Agrippinensium (heute Köln). Letztere richtet sich an die Suebisch-Juthungischen Matronen, stellt also eine weitere Verbindung zu den Sueben her.

In Quellen des späten 3. und des 4. Jahrhunderts werden sie mit den Alamannen in Verbindung gebracht, so in einer Lobrede (Panegyricus) auf Kaiser Constantius I. aus dem Jahr 297 und bei dem Geschichtsschreiber Ammianus Marcellinus (330–395).

Zwischen 356 und 358 erfolgte zusammen mit den Alamannen ein Einfall in die Provinz Raetien, bei dem das Legionslager Regensburg zerstört wurde. Beim erneuten Vorstoß nach Raetien 383 wurden die Juthungen durch ein Heer von Alanen und Hunnen zurückgeschlagen. Der weströmische magister militum (Heermeister) Aëtius kämpfte zwischen 429 und 431 in den Provinzen Raetien und Noricum erfolgreich gegen die Juthungen. Danach verschwinden sie aus den historischen Quellen; die letzten Belege sind eine Erwähnung bei Sidonius Apollinaris sowie eine Eintragung in der Tabula Peutingeriana. (Wikipedia)

Sanskrit: yuddhá – Kampf, Schlacht; yudh – kämpfen; yúdh – 1. Kämpfer; 2. Kampf, Schlacht;(10)

Estnisch juht– Führer, Leiter;(39)

Old Marathi: jodha – Krieger, Kämpfer;(38)

Punjabi: yuddh – Krieg, Schlacht; juddh – Kampf, Krieg, Kriegsführung, Gefecht;(41)

JUTHUNGEN: Kampfverband / Kampftruppe


VINDELIKER

Als Vindeliker (Vindelici) wurde eine im Alpenvorland zwischen Bodensee und Inn siedelnde keltische Völkergruppen bezeichnet. Sie treten erst anlässlich der Unterwerfung durch die Römer im Jahre 15 v. Chr. ins Licht der Geschichte. Eine Übereinstimmung mit Strabon ergibt sich bei den Likatiern, die nach dem Lech (Licca) benannt sind, doch nennt er auch noch die Estionen (bei Kempten) und die Brigantier (bei Bregenz) als zu den Vindelikern gehörend . Als Hauptort der Likatier wird ein Ort Damasia genannt und als Akropolis beschrieben, der bisher noch nicht identifiziert ist. (Näheres siehe Wikipedia)


{G} fine- Volkstamm, Sippe; de – von, aus, bei  // lic - licca - Fluss Lech; (1)

Näheres zum Licca bzw Lech siehe im Unterverzeichnis ‚Gewässernamen‘;

VINDELIKER: Volksstämme, die im Lechgebiet wohnen. Der Begriff hat wohl ursprünglich nur die Lechanwohner bezeichnet und wurde dann auf das weitere Umfeld ausgedehnt.

DAMASIA:  {G} taim – Stadt; ais – 1.Berg; 2. Bollwerk, Festung;

DAMASIA: Bergstadt oder Bergfestung


QUADEN

Tacitus erwähnt den Volksstamm der Quaden in seiner Germania Kap. 42:

„An die Hermunduren schließen sich die Narister und weiterhin die Markomanen und Quaden an, unter diesen allen die Markomanen hervorragend an Ruhm und Macht sind. Auch ihre jetzige Heimat selbst verdanken sie ihrer Tapferkeit, welche die Bojer, die ursprünglichen Einwohner, hinausgedrängt hat. Auch Narister und Quaden sind nicht aus der Art geschlagen und so bilden diese Stämme, soweit sie an der Donau sich hinziehen, eine Art Vorhut Germaniens. Den Markomanen und Quaden sind bis auf unsere Zeit herab Könige aus ihrem eigenen Stamm geblieben, das erlauchte Geschlecht des Marbod und Tudrus. Neuerdings fügen sie sich auch ausländischen Herrschern, aber Einfluß und Machtvollkommenheit dieser Könige hängt von römischer Oberhoheit ab. Selten ist es unser Schwert, öfters unser Geld auf das sie sich stützen, und das thut ihrer Macht keinen Eintrag….“

Die Quaden (lat. ‚Quadi‘) waren ein  kriegerischer Volksstamm, der allgemein zur Gruppe der Sueben gezählt wird. Unter Augustus wurde das Volk von den Römern bedrängt, verließ im 1. Jahrhundert n. Chr. unter der Führung des Marbod ihr Siedlungsgebiet um den Main, und wanderte Richtung Osten nach Böhmen und später weiter nach Mähren ab. 

Die Quaden werden zwar zu den germanischen Sueben gezählt, ihr Name ist jedoch keltisch:

Gälisch/Keltisch: {G} cuad – Krieg;(2)

QUADEN – Krieger; Im Kurdischen bedeutet quadir - mächtig;(30)

JÜTEN

Die Jüten (lat. Eutii, Euthiones, altn. Jótar, altengl. Yte, Eotas) waren ein germanischer Volksstamm auf der Halbinsel Jütland.

Der Volksstamm ist vermutlich identisch mit dem in römischen Quellen überlieferten Volk der Eudosen, die eine gotische Sprache gesprochen haben sollen. Die Eudosen sollen um 480 an der kaukasischen Küste gesiedelt haben und sind wohl mit den Herulern dahin gelangt. Zusammen mit Krimgoten (als Tetraxiten bezeichnet) sollen sie dann weiter in den Kaukasus gezogen sein.

Mit Abwanderung der Jüten, die zusammen mit den Angeln und Sachsen nach Britannien gingen, kamen im 5. Jahrhundert nordgermanische Daner (Dänen) in das Gebiet. Die verbliebenen Jüten gingen teilweise in ihnen auf und besiedelten das südliche Dänemark nördlich der Eider bis ins heutige nördliche Schleswig-Holstein.

Zusammen mit den Angeln und Sachsen beteiligten sich die Jüten an der Landnahme Britanniens und hatten erheblichen Anteil an der Entstehung der altenglischen Sprache. Jütische Besitze in England waren vor allem Kent und die Isle of Wight.

Ähnlich den Angeln, sprachen die Jüten vermutlich einen Übergangsdialekt das sich zwischen dem sich allmählich differenzierenden nord- und westgermanischen Dialektkontinuum entwickelte. Anglofriesische Eigenheiten, insbesondere im Vokalismus, weisen möglich auf die Nachbarschaft mit dem Nordgermanischen zurück. Obwohl diese Sprachmerkmale sich nicht in eine gemeinsame Sprachstufe zurück verfolgen lassen, könnten sie in einem Kontinuum mit ähnlichen suprasegmentalen Grundlagen ihren Ausgang genommen haben. Der Sprachforscher Elmar Seebold behauptet, dass die relativ scharfe Sprachgrenze zwischen Friesisch und Niederländisch auf die Zuwanderer aus Jütland zurückzuführen sei, wobei die Jüten gleichzeitig eine scharfe Sprachgrenze zwischen Westgermanisch und Nordgermanisch in Dänemarken hinterlassen haben.

Die kimbrische Halbinsel in ihren verschiedenen Gebieten (Lila: Vendsyssel; Dunkelrot: Norderjütland; Hellrot: Nordschleswig; Braun: Südschleswig; Gelb: Holstein)

Nach mancher Vermutung sind in den Jüten die Jöten wiederzuerkennen, jene Riesen, gegen die in den Liedern der nordischen Edda der Ase Thor seine Ostfahrten unternimmt. Damit ist die Annahme verbunden, die Götterburg Asgard habe im heute von der Nordsee überfluteten Gebiet zwischen Helgoland und Halbinsel Eiderstedt gelegen und sei gleichbedeutend mit Basilea, der Königsstadt des untergegangenen Atlantis.

Sanskrit: yuddhá – Kampf, Schlacht; yudh – kämpfen; yúdh – 1. Kämpfer; 2. Kampf, Schlacht;(10)

Estnisch juht– Führer, Leiter;(39)

Old Marathi: jodha – Krieger, Kämpfer;(38)

Punjabi: yuddh – Krieg, Schlacht; juddh – Kampf, Krieg, Kriegsführung, Gefecht;(41)

JÜTEN: Führer / Kämpfer


TREVERER

Die Treverer (lateinisch Treveri, gallisch Treviri, Treveri) waren ein keltischer Volksstamm in Nordostgallien. Laut Tacitus suchten sich die Treverer dadurch von den übrigen Galliern abzugrenzen, dass sie ihre Ursprünge auf germanische Wurzeln zurückführten.  [ Tacitus, Germania 28; Strabon 4,3,4.]

Das Stammesgebiet erstreckte sich laut Gaius Iulius Caesar, vom Rhein bis zum Land der Remer. Die westliche Grenze bildete die Maas. Die nördliche Grenze war der Vinxtbach, nördlich von ihm siedelten die Eburonen und Condruser. Augusta Treverorum -das heutige Trier- bildete in der Kaiserzeit den Hauptort der civitas der Treverer, in dem mehrere zehntausend Menschen lebten. Das Gebiet gehörte zur Provinz Gallia Belgica. Besondere Bedeutung erlangte das römische Trier in der Spätantike, als zwischen dem späten 3. und dem ausgehenden 4. Jahrhundert mehrere Herrscher, darunter Konstantin der Große, die Stadt als eine der westlichen Kaiserresidenzen nutzten.

{G} trèabh -Stamm, Volk, Familie, Sippe;(1)

{G} treabh – Bauerndorf,  dann auch Ackerbau, Landwirtschaft;(1)

{G} fèarr- vorzüglich(er),bester;(1)

{G} feartach – 1. stark, mächtig, kraftvoll, tugendvoll; 2.rechtschaffen, angesehen, berühmt, namhaft;

Bedeutung: TREVERI : Angesehener bzw starker Volksstamm

IBLIOMARUS

Der unter diesen Vollnamen am häufigsten belegte Name Ibliomarus scheint besonders typisch "treverisch" zu sein. Fast alle mit "Iblio-" zusammenhängenden Namen (auch der Ortsname Ibliodurum) gehören zum alten Treverergebiet.

In römischer Zeit trug der Ort Saint-Marcel (eine französische Gemeinde im Département Meurthe-et-Moselle in der Region Grand Est) den Namen Ibliodurum.  Die Gemeinde liegt etwa 16 Kilometer westlich von Metz an der Grenze zum Département Moselle. Er lag an der Römerstrasse von Metz (Divodurum) nach Reims (Civitas Remorum/Durocortorum). In der Nähe  liegt die Gemeinde Mars-la-Tour,  in der Römerzeit ein römisches Kastell mit einem Turm zu Ehren des Kriegsgottes Mars. Der Name leitet sich von diesem Turm ab: Mars-la-Tour – Turm des Mars.

Links: Weihestein des Lucius Traianus Ibliomarus für Dea Candida (180–185 n. Chr.) aus dem Kastell Osterburken

 


Links: Auf dem Weihestein für Mercurius Quilleinius gefunden im Mithräum von Kastell Groß-Gerau hat sich der

‚negotiator lanius' (Fleischhändler) Aulus Ibliomarus Placidus‘ verewigt. 

Gälisch {G} ibh – Landleute, Landbewohner, Einheimische; Sippe, Stamm, Volk;(1)

már – groß, bedeutend, angesehen, berühmt, von hohem Rang, von hohem Dienstgrad;(2)

IBLIOMARUS: der aus dem (‚gemeinen‘ Volk)  herausragende, jemand von höherem Rang (als der Durchnitt der Landbevölkerung), jemand der eine Funktion (z.B. ‚ beneficiarius praefecti Julius Ibliomarus ‚) hat oder einen Beruf (z.B. ‚negotiator lanius‘- Fleischhändler)  ausübt usw





TURONEN

ist der Name ein altes keltischen Volkstammes, der in der Provinz Gallia Lugdunensis an der Loire siedelte. Die Römer nannten dieses Volk Turones oder Turonii. Ihr Zentralort -von den Römern  ‘Caesarodunum’ genannt lag ursprünglich auf einer Anhöhe am rechten Flussufer der Loire. Auf Grund der besseren Zugänglichkeit und der engen Platzverhältnisse wurde die Siedlung vom Berg hinunter in die Ebene auf die linke Seite des Flusses verlagert. Der Ort entwickelte sich zu einem wichtigen Handelsplatz und zentralen Knotenpunkt im römischen Straßennetz. Etwa zu Beginn des 5. Jahrhunderts fand die Namensänderung der Stadt von 'Caesarodunum' in 'Civitas Turonorum', dem heutigen Tours statt.

Münze der Turonen (1. Jh. v. Chr)

Ein germanischer Stamm - evtl. keltischen Ursprungs, welcher südlich bzw südöstlich der Chatten (Hessen) seine Wohnsitze hatte und möglicherweise aus einer Vermischung von Germanen mit dort noch lebenden Kelten entstand, führte ebenfalls den Namen Turonen. Diese wurden bereits als Turoni zusammen mit anderen germanischen Stämmen in der Geografie des Claudius Ptolemäus (2. Jh. n. Chr.) "im Kap. XI: erwähnt.

Sanskrit:  {S} tura – kräftig, stark; turi-Kraft, Sieg;(10)

TURONI: die Starken bzw die Sieger. Der Volksname der Thüringer -THURINGI hat die gleiche Wurzel (tura)

VATEN

Als Vaten bezeichneten laut Strabo (Geograpia Kapitel 4,4,4) die Kelten ihre Wahrsager.

Gälisch {G} fàidh- Prophet, Seher; 2. Wahrsager;(1)

------>STRABO Book IV Chapter 4,4,4: Link: https://penelope.uchicago.edu/Thayer/e/roman/texts/strabo/4d*.html

4 Among all the Gallic peoples, generally speaking, there are three sets of men who are held in exceptional honour; the Bards, the Vates and the Druids.124 The Bards are singers and poets; the Vates, diviners and natural philosophers; while the Druids, in addition to natural philosophy, study also moral philosophy. The Druids are considered the most just of men, and on this account they are entrusted with the decision, not only of the private disputes, but of the public disputes as well; so that, in former times, they even arbitrated cases of war and made the opponents stop when they were about to line up for battle, and the murder cases, in particular, had been turned over to them for decision. Further, when there is a big yield from these cases,125 there is forthcoming a big yield from the land too, as they think. However, not only the Druids, but others as well,126 say that men's souls, and also the universe, are indestructible,127 although both fire and water will at some time or other prevail over them.